Unsere Füße begleiten uns Schritt für Schritt auf unserer Reise durchs Leben. Ihre Gesundheit ist ausschlaggebend für einen sicheren und stabilen Gang. Doch was, wenn sich der Gang nicht mehr so leicht und sicher anfühlt? Ursache dafür können Fußfehlstellungen sein. Hierbei weicht die Ausrichtung des Fußes durch genetische Veranlagungen, falsches Schuhwerk oder bestimmten Lebensgewohnheiten von der normalen Fußanatomie ab. Fußfehlstellungen können langfristig den Bewegungsapparat erheblich beeinflussen und zu Schmerzen bzw. Gelenkproblemen führen.
Gesundheitliche Signale: An diesen Symptomen erkennen Sie eine Deformation im Fuß
Die Symptome von Fußfehlstellungen können je nach Art variieren. Bei einigen kann man anhand der Anatomie des Fußes eine Fehlstellung mit bloßem Auge erkennen, beispielsweise anhand deformierter Zehen. Deformationen führen vermehrt zu Schmerzen beim Gang, sowie im Hüft-, Rücken- und Kniebereich. Weitere Symptome sind:
- Komplikationen beim Gehen: Personen, die von einer Fußfehlstellung betroffen sind, leiden vermehrt unter einem unsicheren und instabilen Gang. Dies erhöht das Sturzrisiko.
- Schwielen bzw. Druckstellen: Bei deformierten Füßen werden bspw. Ferse, Ballen oder Zehen beim Gang falsch belastet. Dies führt zu Hautirritationen bzw. Druckstellen an der betroffenen Stelle, was Schmerzen beim Auftreten zur Folge haben kann.
- Begrenzte Beweglichkeit: Fußfehlstellungen schränken die Beweglichkeit der Fußgelenke ein, wodurch die allgemeine Mobilität der Person beeinträchtigt werden kann.
- Falsche Haltung: Deformierte Füße wirken sich negativ auf die Haltung eines Menschen aus. Diese ist jedoch ausschlaggebend für einen gesunden Körper. Ist diese gestört, kann das zu Nacken- und Rückenschmerzen führen.
Auf den Spuren Ihrer Füße: Alle Fehlstellungen auf einen Blick
Der Plattfuß/Senkfuß
Charakteristisch für diese Fußfehlstellung ist die geringfügige Ausprägung des normalen Längsgewölbes. Durch dessen abgeflachte Ausrichtung kann der Fußballen den Boden berühren. Der Fußbogen ist nach unten gedrückt, wodurch der Fuß beim Stehen eine größere Kontaktfläche zum Untergrund besitzt. Der Senkfuß variiert in seiner Ausprägung, wobei die Innenseite des Fußes entweder nur leicht oder ganz den Boden berühren kann. Des Weiteren unterscheidet man hier zwischen einem flexiblen bzw. rigiden Senkfuß, die sich hinsichtlich des unbelasteten Zustandes unterscheiden. Der flexible Senkfuß weist nur im belasteten Zustand (Gehen oder Stehen) eine Abflachung auf, während der rigide Senkfuß auch unbelastet abgeflacht ist.
Der Knickfuß
Bei einem Knickfuß knickt die Ferse nach innen, wodurch die Innenseite der Fußsohle stark beeinträchtigt wird, da die meiste Last beim Gehen auf diese verlagert wird. Vorwiegend wird dies durch instabile Sehnen und Bänder verursacht und geht häufig mit Schmerzen und einem Senkfuß einher. Ein Knickfuß kann das Gleichgewicht beeinträchtigen, wodurch betroffene Personen oft instabile Bewegungen aufweisen.
Der Spreizfuß
Bei dieser Deformation wachsen die Vorderfußmittelknochen auseinander, wodurch der Vorderfuß deutlich breiter ist. Somit ist das Fußgewölbe im Bereich des Vorderfußes abgeflacht, die Ferse bleibt oft verschont. Durch die erweiterte Breite des Vorderfußes kann es zu einer erhöhten Druckbelastung und somit beim Gehen zu Schmerzen im Ballenbereich oder in den Zehen kommen. Dies fördert eine stärkere Hornhautbildung und Schwielen am Fuß. Der Spreizfuß kann zudem die Problematik des Hallux valgus begünstigen und erfordert das Tragen breiter Schuhe, um Schmerzen entgegenzuwirken.
Der Hohlfuß
Ein Hohlfuß weist eine übermäßige Wölbung auf, wobei das Fußgewölbe unnatürlich hoch ist. Dadurch wird der Dämpfmechanismus des Fußes beeinträchtigt und die Belastung liegt vermehrt auf dem Fußballen sowie der Ferse, was Schwielen, Druckstellen und Schmerzen verursachen kann. Personen mit dieser Fehlstellung neigen dazu, ihre Zehen zu krallen, um den Fußballen zu entlasten. Dies begünstigt die zusätzliche Deformierung der Zehen in die sogenannten “Krallenzehen”.
Der Klumpfuß
Bei diese Fußfehlstellung ist der Fuß sowohl nach innen als auch nach unten gedreht ist. Meist handelt es sich hier um eine verkürzte Achillessehne, die die normale Bewegung des Fußes stört. In einigen Fällen kann der Fuß kleiner als üblich sein und die Muskulatur ist schwächer entwickelt. Durch einen Klumpfuß wird der Gang erschwert, was dazu führt, dass Betroffene dazu neigen, beim Gehen den Fußballen bzw. die Außenseite des Fußes zu belasten.
Der Sichelfuß
Bei einem Sichelfuß neigen sich sowohl der Vorderfuß als auch die Zehen, wodurch sie eine gekrümmte, sichelförmige Ausrichtung aufweisen. Dies führt dazu, dass die Abduktion der Zehen eingeschränkt ist. Meist tritt diese Fußfehlstellung bei Neugeborenen auf und kann sich im Verlaufe der Zeit verbessern.
Der Spitzfuß
Bei dieser Fußfehlstellung neigen sich sowohl der Fußrücken als auch die Zehen nach unten, während die Ferse angehoben bleibt. Das führt dazu, dass die betroffene Person beim Gehen ausschließlich den Vorder- bzw. Mittelfuß belastet und somit wortwörtlich auf “Zehenspitzen läuft”. Der Fuß kann nicht wie üblich abgerollt werden, was sowohl den stabilen Gang erschwert als auch zu Schmerzen führen kann.
Die Wurzeln der Unausgewogenheit – diese Ursachen sind möglich
Die Ursachen für Fußfehlstellungen können je nach betroffener Person variieren. Häufig sind sie angeboren bzw. genetisch veranlagt. Einige Personen haben auch ein schwaches Bindegewebe, weshalb sie einen weniger stabilen Halteapparat im Fuß vorweisen. Bei vielen Betroffenen wird die Deformation jedoch erst im Laufe der Zeit erworben. Hierbei spielen schlechtes Schuhwerk, Lebensgewohnheiten oder auch Krankheiten, wie Rheuma eine wichtige Rolle. Rheumatische Erkrankungen können Gelenkentzündungen verursachen, die zu Verformungen führen.
Des Weiteren kann ein Muskel- und Sehnenungleichgewicht die Stabilität des Fußes, bspw. durch Muskelschwäche bzw. Überaktivität, beeinträchtigen. Weitere potenzielle Ursachen können Erkrankungen des Nervensystems, vergangene Verletzungen oder auch Übergewicht sein.
Die Auswirkungen auf Ihren zukünftigen Weg
Die meisten betroffenen Personen leiden unter anhaltenden Schmerzen, die sich auch auf den Rücken-, Knie-, Hüft- und Kopfbereich ausbreiten können. Das Gangbild kann sich dadurch vollständig verändern, wodurch einzelne Bereiche im Fuß anders bzw. stärker belastet werden. Dies kann die Fehlstellung verschlimmern und deformierte Zehen begünstigen. Zudem können sich an den betroffenen Bereichen Schwielen, Druckstellen und übermäßige Hornhaut bilden. Schlimmstenfalls können überbelastete Muskeln und Sehnen reißen und durch verschleißte Gelenke können Krankheiten wie Arthritis entstehen. Die eingeschränkte Mobilität kann sowohl eine negative Körperhaltung als auch psychologische Auswirkungen herbeiführen.
Nicht alle Fehlstellungen müssen zu langfristigen Beschwerden führen. Es ist auch möglich, dass sich diese im Laufe der Zeit zurückentwickeln
Mit Fußgymnastik zu gesünderen Füßen
Mithilfe von Fußgymnastik können Fußfehlstellungen vorgebeugt werden. Außerdem können Betroffene auch ihre Füße mit den richtigen Übungen entlasten. Wir haben Ihnen ein paar hilfreiche Fußgymnastik-Übungen als Übersicht zusammengestellt, mithilfe dessen Sie die Gesundheit Ihrer Füße fördern und verbessern können:
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Murmeln aufheben: Legen Sie Murmeln oder andere runde, kleine Gegenstände auf den Boden und versuchen Sie diese mit Ihren Füßen aufzuheben. Die aufgenommenen Objekte sollten dann in ein Gefäß befördert werden. Nach jedem gelungenen Versuch, wechseln Sie den Fuß. Diese Übung dient zur Stärkung und besseren Koordination der Zehen.
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Zehenstrecker: Setzen Sie sich aufrecht hin und stellen Sie Ihre Füße gerade vor sich auf den Boden. Beginnen Sie bei einem Fuß damit die Zehen zu beugen bzw. an den Fuß heranzuziehen. Strecken Sie dann die Zehen behutsam wieder nach vorne. Dieser Vorgang wird abwechselnd zwischen den Füßen wiederholt. Diese Übung fokussiert sich auf die Stärkung der Zehenmuskulatur.
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Waden dehnen: Stützen Sie sich an einer freien und geraden Wand ab. Stellen Sie einen Fuß einen Schritt nach hinten und beugen Sie sich nach vorne zur Dehnung Ihrer Wade. Dabei sollte die Ferse stets den Boden berühren.
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Fußrolle: Setzen Sie sich gerade auf einen Stuhl und stellen Sie einen Fuß auf einen kleinen Ball (bspw. einen Tennisball). Lassen Sie diesen mit sanftem Druck auf den Fuß von der Ferse bis zu den Zehen rollen. Wiederholen Sie diesen Vorgang zwei bis drei Minuten pro Fuß. Die Fußrolle ist eine effektive Methode zur Mobilisierung und Kräftigung der Muskulatur und Faszien im Fuß.
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Sprunggelenk kreisen lassen: Setzen Sie sich aufrecht hin, winkeln Sie Ihr Bein an und halten Sie es am Unterschenkel fest. Senken Sie Ihre Zehen ab und beginnen Sie vorsichtig und nicht zu schnell Ihr Sprunggelenk kreisen zu lassen. Wichtig ist hier, dass dies in beide Richtungen geschieht. Nach ca. 20 Wiederholungen wechseln Sie den Fuß. Mit dieser Methode stärken Sie die Mobilität Ihres Sprunggelenks.
Zehenstand: Stellen Sie sich gerade hin und heben Sie Ihre Fersen leicht an. Dies halten Sie für ein paar Sekunden und dann begeben Sie sich wieder zum Ausgangspunkt. Dieser Vorgang wird mehrmals wiederholt. Diese Übung legt den Fokus auf die Stärkung der Wadenmuskulatur.
Fußfehlstellungen vorbeugen – unsere Tipps
Neben Fußgymnastik gibt es noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, gegen Fußfehlstellungen anzugehen bzw. diese vorzubeugen. Unsere Empfehlungen sind:
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Barfuß laufen: Beim Barfuß laufen werden sowohl die Fußmuskulatur, als auch Muskeln und Sehnen aktiviert, was zu deren Stärkung beiträgt. Außerdem können Füße ohne Schuhe natürlicher abrollen, was Druckpunkte reduziert und die Fußmechanik verbessert. Durch eine direkte Stimulation der Fußsohle durch den Boden wird die Sensibilität verbessert und die Durchblutung gefördert. Außerdem trägt barfuß laufen dazu bei, dass das Fußgewölbe gestärkt und die Balance und Koordination optimiert wird.
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Fußbetten bzw. Einlagen: Einlagen bzw. Fußbetten können für jede betroffene Person individuell eingestellt werden und können hinsichtlich Ihrer Vorteile je nach Fußfehlstellung variieren. Für Personen mit Platt- bzw. Senkfuß stellen Einlagen bspw. eine zusätzliche Stütze für das Fußgewölbe dar. Mithilfe der Einlagen kann zudem die Fußposition korrigiert und Belastungen gleichmäßig verteilt werden. Sie optimieren die Verteilung des Körpergewichts und entlasten somit schmerzhafte Druckpunkte. Für Menschen mit empfindlichen Gelenken bzw. Arthritis können Einlagen Aufprallkräfte beim Gehen absorbieren, um die Stoßdämpfung zu verbessern. Fußbetten passen sich an die individuelle Struktur des Fußes an und fördern somit nicht nur die Fußmechanik, sondern auch die Stabilität und den Tragekomfort von Schuhen.
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Gesunde Schuhe: Gesunde Schuhe unterstützen die natürliche Form und Struktur der Füße und bieten ausreichend Platz für die Zehen. Sie fördern eine gesunde Fußhaltung und verfügen meist über eine effektive Dämmung zum Schutze der Gelenke und Bänder. Gesunde Schuhe bestehen größtenteils aus atmungsaktiven Materialien, die Feuchtigkeit ableiten und die Luftzirkulation im Schuh fördern. Diese Schuhformen sind individuell an die Anatomie des Fußes anpassbar und können mit zusätzlichen Einlagen kombiniert werden. Gesunde Schuhe weisen vornehmlich ein leichtes Design auf, um bei langfristigem Tragen die Füße und Beine zu entlasten.
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